Dankbarkeit als Entscheidung

Eigentlich wollte ich schon längst losgegangen sein. Mal wieder sind wir spät dran. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich eine halbe Weltreise machen, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin. So auch dieses Mal: Josiah im mittlerweile schweren Kinderwagenoberteil, Manduca, Handtasche, Laufrad von Jaron...
Als ich dieses aus unserem Abstellraum holen will, kommt mir der halbe Inhalt der Kammer entgegen: Wer hat das bitte so blöd reingestellt? Draußen Regen, Josiah schreit.

Eine dicke Wolke namens Undankbarkeit umhüllt mich und äußerst schlecht gelaunt laufe ich mit Jaron und schreiendem Baby durch den Park. Gereizt gebe ich eine Anweisung nach der anderen: Stopp, hier gehts lang! Nicht so schnell! Vorsichtig, da kommt ein Auto!...

Warum mache ich es mir selber so schwer? Warum lasse ich es zu, dass diese negativen Gefühle mich bestimmen und sich schlechte Laune breit macht?

Ich bin auf dem Weg zu meinen Schwiegereltern. Statt dankbar zu sein, dass sie in unserer Nähe wohnen und wir sie besuchen können, ärgere ich mich, dass wir zu spät sind.
Viele Sachen tragen zu müssen, bedeutet auch, viele Dinge zu besitzen.
Dass unser Sohn ein Laufrad besitzt, das ich manchmal tragen muss, heißt, dass wir uns leisten können, unseren Kindern Spielzeug und andere schöne Dinge zu kaufen. 
Unser Abstellraum zeigt, dass wir so viel Zeug haben, dass es in eine Abstellkammer, abgesehen von der vollen Wohnung, gestellt werden muss.
Regen heißt, dass die Pflanzen trinken können. Das Schreien heißt: Ich habe ein Baby!!!

Dankbarkeit ist so oft eine Entscheidung. Und die fällt mir manchmal unglaublich schwer. Aber wenn ich sie treffe, hat das Konsequenzen.
Für mich: Ich bin besser gelaunt und kann das in den Blick nehmen, was mir gegeben ist und Verantwortung dafür übernehmen.
Für meine Kinder: Sie haben ein Vorbild und können sehen, was es heißt, dankbar zu sein.
Und ich ehre Gott damit.

"Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, SEID DANKBAR IN ALLEN DINGEN; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch."
(1. Tes. 5, 16-18)













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