Mein größter Fehler als Mutter



Vor kurzem wurde ich auf einem Blog, den ich regelmäßig lese, auf diesen Artikel aufmerksam gemacht. In dem Artikel schreibt Carolyn Mahaney, Mutter von vier Töchtern, dass sie vor Jahren einmal gefragt wurde: „Wenn du deine Kinder noch einmal komplett von vorne erziehen könnest, was würdest du anders machen?“
Sofort kamen ihr ihre eigenen Fehler und Schwächen in den Sinn.
Doch nach etwas Überlegen wusste sie die Antwort: 

„Ich wünschte, ich hätte Gott mehr vertraut.“

In Psalm 37, 3 steht:

„Vertraue auf den Herrn und tu Gutes (…).“

Sie schreibt, dass sie diesen Vers im Alltag als Mutter umgedreht hat. Zuerst kam der Wunsch, Dinge gut machen zu wollen und dann das Gottvertrauen. Sie konzentrierte sich auf das, was sie für ihre Kinder tat oder nicht tat und weniger auf das, was Gott in ihnen wirkte. 
Dadurch dass sie das „Gutes tun“ vor das Gottvertrauen setzte, hatte sie ständig ein schlechtes Gewissen. Wenn ihre kleinen Kinder stur und bockig waren, dachte sie, sie sei nicht streng genug. Wenn ihre Teenager kein großes Interesse an geistlichen Dingen zeigten, dachte sie, ihre eigene Nachfolge sei nicht überzeugend und begeisternd genug. Wenn eines ihrer Kinder einen Fehler machte und sündigte, dachte sie, sie helfe ihnen nicht genug. 
Solange sie die guten Taten und den guten Willen an die erste Stelle setzte, war nichts gut genug. 
Doch nicht nur das schlechte Gewissen war eine Folge der Umkehrung von guten Taten und Vertrauen. Auch die Angst war ein ständiger Begleiter der Erziehung. Angst, dass die Bemühungen keinen „Erfolg“ zeigten. Angst, dass das eigene Versagen als Mutter den Kindern im Wege stehen wird. Angst, dass die eigenen Wünsche und Hoffnungen für die eigenen Kinder in einer großen Enttäuschung enden würden. Auch die Furcht davor, dass ihre Kinder als Teenager Regeln brechen werden und rebellieren und dann keine Einsicht zeigen, machte sich in ihr breit.
Irgendwann las sie dieses Zitat:

„Laden with guilt and full of fears, I´ll fly to Thee, my Lord.“ (Isaac Watts)

Ihr wurde bewusst, dass sie Gott vertrauen muss. Auch wenn wir als Menschen unperfekt sind, wir sind die perfekten Mütter für UNSERE Kinder. Wir dürfen Gott vertrauen, dass auch wenn unsere guten Taten begrenzt sind, seine Güte viel weiter reicht, als wir uns vorstellen können (Epheser 3, 20).
Wir dürfen Gott vertrauen, dass er unseren Schrei hört und dass unsere guten Taten nur deshalb Frucht tragen, weil Er am Wirken ist.  

Ihre Gedanken haben mir geholfen, mich in der Erziehung meiner Kinder wieder neu auszurichten und das, worauf es ankommt, neu in den Blick zu nehmen. Wenn ich Dinge aus mir selbst heraus tue, werde ich vermutlich recht bald frustriert und kraftlos sein (oder das Gegenteil: stolz). Ich will neu lernen, zuallererst Gott zu vertrauen. Die Erziehung bringt so viele Fragen mit sich. Manchmal so viel Unsicherheit. 

Während ich diesen Blogpost verfasst habe (dafür nehme ich mir -zwangsläufig - häufig mehrere Tage…), hat Gott mir durch eine Situation mit meinen Kindern den Inhalt des Artikels ganz klar vor Augen geführt und mir deutlich gemacht, wie angewiesen ich in dieser Aufgabe auf ihn bin. 
Wir stecken ja als Familie gerade mitten in der Transition (=Übergangs-)-Phase. Wir haben einen Veränderung mit sich bringenden Schritt gemacht und es geht uns insgesamt sehr gut damit. Aber wir merken, dass die Kinder Zeit brauchen. Zeit, um zu realisieren, dass wir hier bleiben und dass es nicht bloß ein kurzer Urlaub ist. Zeit, um alles was anders ist kennenzulernen. Zeit, um sich hier Zuhause zu fühlen. Zeit, um die andere Sprache zu verstehen. Zeit, um Beziehungen aufzubauen. Diese Umstellung führt manchmal dazu, dass Familienzeiten oder Alltagssituationen unglaublich anstrengend sind. Da brauchen wir als Eltern immer wieder Weisheit von Gott, wie wir mit ihnen am besten umgehen. Ich empfinde es immer wieder als Balanceakt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig von meinen Kindern zu erwarten. An dieser Stelle könnte man noch viel mehr schreiben, aber ich will schließen mit der Jahreslosung von 2019, die wir als Familie immer wieder in den Blick nehmen wollen. Sie steht in Psalm 34, 15:

„Suche Frieden und jage ihm nach!“


An dieser Stelle wünsche ich euch noch ein gesegnetes friedvolles Neues Jahr 2019!

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