Wie wir mit unseren Kindern nicht die Bibel lesen sollten


(Quelle: https://i.pinimg.com/originals/41/21/85/4121856f0bedf58b9dcabcf90bc51c51.jpg)

Vor kurzem schickte eine Mama-Freundin einen Link zu einem Artikel in einer WhatsApp-Gruppe herum. In dem Artikel geht es darum, wie wir die Bibel NICHT mit unseren Kindern lesen sollten. Ich fand ihn sehr interessant und dachte, ich teile hier mal ein paar Gedanken mit euch.
Die Frage, wie wir unsere Kinder im Glauben erziehen wollen oder sollen, spielt in der Erziehung eine wichtige Rolle. Ich glaube, man kann sich nicht früh genug als Paar damit auseinandersetzen, wie man den Glauben seinen Kindern weitergeben will und was für konkrete (!) Dinge man in den Alltag einbauen will, um Gott seinen ihm gebührenden zentralen Platz in der Familie zu geben. Worauf man in keinem Fall verzichten sollte, ist das Gebet für die eigenen Kinder. Letztendlich ist es Gnade, wenn sie sich eines Tages für unseren Herrn entscheiden - wir können es nicht "machen", selbst wenn wir uns noch so anstrengen. Der Herr selbst muss ihre Herzen anrühren und ihnen ganz persönlich begegnen. Dafür können wir schon anfangen treu zu beten, selbst wenn sie noch nicht geboren sind.
Es gibt aber auch zusätzlich einige Dinge, die wir als Eltern tun können, um sie mit Jesus vertraut zu machen. Es ist sogar unsere Aufgabe, unsere Kinder "an den Weg zu gewöhnen". In Sprüche 22,6 steht: 

"Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!"

Es kann ihnen später eine große Hilfe sein, wenn es darum geht, den eigenen Glauben zu leben und die Beziehung zu Gott zu gestalten. Ist es ein Kind zum Beispiel gewöhnt, dass die Eltern regelmäßig mit ihm in der Bibel gelesen und gebetet haben, so wird es ihm als Gläubige/r wahrscheinlich viel leichter fallen, dies auch für sich zu tun. 
Ist es vertraut mit Verhaltensweisen und Umgangsweisen, die dem Wort Gottes entsprechen und in der Familie eingeübt wurden, so wird es sehr wahrscheinlich auch später Wert auf diese Dinge legen und sich im Umgang mit anderen Menschen daran orientieren. 
Als Eltern haben wir so einen bedeutenden Einfluss auf unsere Kinder - so oder so, egal wie wir uns verhalten! Lasst uns dieses Vorbild Sein nutzen und unseren Kindern das Beste mitgeben, was wir ihnen je geben könnten: Dass sie Jesus Christus kennenlernen, er für sie selbstverständlich ist, wir uns mit Anliegen an ihn wenden, wir einander vergeben, so wie Er uns vergeben hat! Je früher wir das tun, desto besser. 

Nun aber zu dem Artikel
Der Autor (John Wells) beschreibt kurz, wie er das Lesen in der Kinderbibel und die kirchliche Sonntagschule wahrnimmt: Die Geschichten in der Kinderbibel seien oft kurze einfache Geschichten mit einer moralischen Botschaft. Kinder würden durch sie z.B. lernen ehrlich zu sein, zu teilen, ihren Eltern zu gehorchen...etc. Das sind alles Dinge, die wir gerne sehen, oder? Aber, so der Autor, wenn seine Kinder am Sonntag mit bemalten glitzernden Bildchen und einer moralischen Botschaft zu ihm kommen, erschaudert er. 
Warum?
Weil er sich daran erinnert, dass er all diese Dinge auch in seiner Familie gelernt hat. Und er kommt aus einer nicht gläubigen Familie. Dort lernte er tolle Helden kennen, durch dessen Geschichten die Kinder etwas lernen sollten und konnten (z.B. gutes Verhalten).
Als Jugendlicher dann hörte er von Gott und erkannte seine ihn verdammende Moral (Römer 2, 12-15).
Er nennt vier Dinge, die man vermeiden sollte, wenn es um das Bibellesen mit den Kindern geht:

1.) Biblische Geschichten als moralische Fabeln erzählen.

 Als Beispiel nennt er die Geschichte von Jona, aus der oft die Hauptbotschaft herausgezogen wird, dass Ungehorsam gegenüber Gott nicht zum Guten führt, sondern zur Katastrophe wird. Das ist auch richtig. Aber wir sollten biblische Geschichten nicht auf ihre reine moralische Botschaft reduzieren, sondern sie einbetten in den heilsgeschichtlichen Plan Gottes. 

2.) Übertriebene Ausschmückung und Subtext benutzen

(entschuldigt, an manchen Stellen ist die Übersetzung nicht so leicht...)
Zu manchen Geschichten werden so viele weiterführende Fragen gestellt, die interessant sein können (z.B. Warum denkst du, wollte der Junge die Brote und Fische teilen?), aber vom eigentlich Text wegführen. 

3.) Wohlstandstheologie lehren

Oftmals hören Kinder, dass Gott sie immer beschützen wird, dass er immer von Krankheit heilt und für ihre materiellen Bedürfnisse sorgt. Das ist besonders für Kinder schwer, die in ihrem Leben und Alltag ganz anderen Dingen ins Gesicht sehen müssen. Die z.B. in einer Familie leben, wo jemand ernsthaft krank ist und Leid zum Alltag gehört. Sie werden sich fragen, ob sie oder jemand anders etwas falsch gemacht hat.

4.) Briefe, Poetik und Prophetie ausklammern

Es kommt oft vor, so der Autor, dass einzelne Geschichten isoliert gelesen werden, anstatt dass sie im Kontext der Bibel gelesen werden und somit auch auf Briefe im Neuen Testament, Poetik im Alten Testament (z.B. Psalmen) oder einen bestimmten Propheten hingewiesen wird. 

Der Autor weist darauf hin, dass es unsere Verantwortung ist, unsere Kinder im Glauben zu erziehen (Epheser 6,4).
Wir wollen die Bibel nicht als moralisches Buch weitergeben, sondern als Gottes (Heils-)Geschichte mit seinem Volk, bei der es um unsere Errettung und Erlösung geht!

Er nennt nun auch fünf Punkte (von denen ich vier nennen will), auf die wir achten können, wenn wir mit unseren Kindern in der Bibel lesen:

1.) Lest und sprecht mit euern Kindern in und über die Bibel!

In 5. Mose 6, 6-7 steht: "Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst oder wenn du aufstehst."
Gespräche über und mit Gott sollten wichtiger und natürlicher Bestandteil unseres Alltags mit unseren Kindern sein. 

2.) Verlasst euch nicht alleine auf die Kinderbibel. 

Lest mit euern Kindern ruhig auch mal in eurer Bibel. Es gibt auch gute Kinderbibeln, die den gesamtgeschichtlichen Plan Gottes betonen und in denen schon in alttestamentlichen Geschichten auf Jesus hingewiesen wird. Er nennt unter anderem diese Kinderbibel, die vielleicht manche von euch schon kennen. Wir haben sie auch und finden sie sehr gut! Offiziell ist sie empfohlen für Kinder ab 6 Jahren, aber ich finde, man kann sie sehr gut schon früher mit Kindern lesen. Wir lesen sie schon mit Jaron, der 4 Jahre alt ist.

3.) Übt mit euern Kindern, über einzelne Abschnitte in den Briefen nachzudenken. 

Die Briefe im Neuen Testament sind inhaltlich sehr dicht. Lest einen Abschnitt gemeinsam und durchdenkt ihn. 

4.) Denkt nicht, ihr müsstet alle Antworten haben!

Es kann sogar sehr gut sein, wenn ihr euern Kindern zeigt, dass ihr auch nicht alle Antworten habt. Schließlich sind wir gemeinsam auf der Suche, Antworten in Gottes Wort zu finden. 

Zum Schluss schreibt der Autor noch, dass unsere Kinder es wert sind, dass wir Zeit in das Bibelstudium mit ihnen investieren. 
Er schreibt, dass sie es mit ihren Kindern so machen und selbst der 5-jährige Sohn schon involviert ist. Für unsere Kinder ist es also vielleicht noch etwas früh, um mit ihnen in meiner Bibel zu lesen. Aber bestimmt nicht zu früh, um mit ihnen schon in einer guten Kinderbibel zu lesen und sie an das regelmäßige Lesen in Gottes Wort zu gewöhnen.
Ich wünsche mir sehr, dass sie immer mehr begreifen, wer Jesus ist und was er für sie getan hat. Auch als Eltern sind wir immer wieder auf seine Gnade angewiesen und wenn unsere Kinder das merken, können wir ihnen das größte Vorbild darin sein, was es heißt, mit Jesus und in seiner Abhängigkeit zu leben!

  



0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen