Das Leben danach



“Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?” fragt der eine Zwilling.
“Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird.” antwortet der andere Zwilling.
“Ich glaube, das ist Blödsinn!” sagt der erste. “Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?”
“So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?”
“So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.”
“Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.”
“Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von ‘nach der Geburt’. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punkt!”
“Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.”
“Mutter? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?”
“Na hier – Wir sind doch in einem Bauch, also muss es auch eine Mutter geben!”
“Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht. Ich glaube eher, dass der Bauch zufällig entstanden ist.”
“Das glaube ich nicht! Wenn es einen Bauch gibt, muss es auch eine Mutter geben."

(Quelle: http://www.pilgerreise-blog.de/2013/02/das-leben-danach/)