Dieses Mal ein Mädchen??!!


Ich glaube, ich habe es hier noch garnicht geschrieben. Die meisten wissen es aber ja: Ich bin wieder schwanger und unser drittes Kind ist unterwegs. 
Ich bin jetzt in der 19. Schwangerschaftswoche, die Hälfte ist also schon fast geschafft. Ich genieße diese Phase der Schwangerschaft gerade ganz besonders. Die Müdigkeit und Übelkeit der Anfangszeit sind weg und der Bauch ist noch nicht zu groß, um mir "im Weg" zu sein. 

Es ist ja den meisten bekannt, dass man um die 20. SSW das Geschlecht erfahren kann (wir wissen es noch nicht). Die Kommentare, die man bekommt, wenn man schon zwei Jungen hat, könnt ihr euch sicher denken. Heute war ich vormittags mit Josiah zu einer regulären Untersuchung beim Kinderarzt und nachmittags mit beiden Jungs beim Zahnarzt, auch zur Routineuntersuchung. 
Beide Ärztinnen sagten: "Na, dann drücken wir mal die Daumen, dass es dieses Mal ein Mädchen ist!"

Ja, natürlich wünsche ich mir irgendwie auch ein Mädchen. Aber gleichzeitig merke ich, wie mich diese Sätze ("Oh, hoffentlich ist es ein Mädchen!") abstoßen. Ich bin einfach froh, dass Gott uns ein weiteres Kind schenkt und bete, dass es gesund ist. In keinem Moment in dieser Schwangerschaft habe ich ihn gebeten, dass es doch bitte ein Mädchen ist, weil das Geschlecht für mich nicht wichtig ist. Natürlich wäre es interessant und schön, mal zu wissen wie es ist, ein Mädchen zu haben. Auch hätten wir einen schönen Mädchennamen, während wir uns bei dem Namen für einen Jungen noch nicht so sicher sind. Man könnte mal zu anderen Kleidungsstücken greifen, bräuchte nicht ständig die Haare kürzen, sie hätte zwei große tolle Brüder...
Aber das alles ist für mich irgendwie nicht wichtig oder ausschlaggebend. 

Als ich 18 Jahre alt war, wurde mir gesagt, dass ich sehr wahrscheinlich keine Kinder bekommen kann. Die natürlichen Funktionen im Körper einer Frau funktionierten bei mir nicht so, wie sie sollten und durch einige Untersuchungen kam heraus, dass ich eine ganz seltene Krankheit habe. Ich wollte schon immer Mutter werden, auch wenn das zu dem Zeitpunkt noch weit weg war für mich. Aber die vielen Untersuchungen und dann die Diagnose waren für mich zu dem Zeitpunkt schwer. An dem Tag, an dem ich in der Uniklinik untersucht wurde (ich wurde von meiner Frauenärztin zu den Spezialisten in der Uniklinik weitergeleitet, weil sie mit ihren Untersuchungen nicht weit kam), saß ich in meinem Zimmer auf dem Bett und weinte. Ich war allein und doch nicht allein. Denn plötzlich wusste ich, dass Jesus neben meinem Bett sitzt und einfach da ist. Tiefer Frieden umgab mich und ich hatte die feste Gewissheit, dass er mich so sehr versteht in meinem "Leid", wie kein anderer. Er war Trost in Person und gab mir Hoffnung. Er nahm all meine Angst und ich wusste: Egal was passiert, er ist immer gut!
Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen Mädchenhauskreis und ich bat sie, in diesen Tagen besonders für mich zu beten. Auch um Heilung, wussten wir doch, dass Gott alles möglich ist. Wenige Tage später bekam ich plötzlich wieder meine Tage, die jahrelang einfach nicht kamen. Die Ärzte der Uniklinik riefen mich an und erklärten mir, dass sie sich das nicht erklären könnten, aber meine Werte seien ganz normal. Ich hatte ein Erklärung! Jesus tat ein Wunder und ich wusste mehr denn je: Er ist der Arzt und vermag alles zu tun. Und obwohl ich kein Recht auf Gesundheit habe (ein neuer Körper ist mir in der Ewigkeit verheißen), und obwohl Gott mir seine Macht nicht beweisen musste, weil er das am Kreuz getan hatte und sich an seinem Charakter, der voller Liebe und Gnade ist, nichts geändert hätte, wenn er mir die Krankheit nicht genommen hätte, - er tat es dennoch!

Ich bin bis heute umso dankbarer für meine Kinder und wenn ich sehe, wie viele Frauen, auch um mich herum, sich sehnlichst ein Kind wünschen und keines bekommen, andere dafür keines planen und die Kinder nur so purzeln, dann bin ich umso dankbarer, dass Gott uns wunderbare gesunde Kinder geschenkt hat. 
Die dritte Schwangerschaft hätten wir uns früher gewünscht, aber wir mussten einige Monate warten, bis es klappte. Das kann zu einer Belastung werden, aber ich wusste immer: Gott hat einen Zeitplan und der ist perfekt. Außerdem wusste ich, dass es auch sein Plan sein kann, dass es bei unseren zwei Kindern bleibt. Aber er schenkt uns noch ein Kind. Bisher bin ich vor Fehlgeburten verschont geblieben. Auch das ist ein Grund, zu danken. Ich habe so viel Grund zu danken. Sollte ich wirklich missmutig und undankbar sein, wenn ich nun schon wieder einen Jungen bekomme???
Nein! Ich bin voller Freude über unser drittes Kind und wenn die Ärztin mir das nächste Mal, wie beim letzten Mal, sagt: "Frau Pascher, wieder ein Junge - das ist eindeutig!", dann werde ich mich freuen und an all die Vorteile denken, die das mit sich bringt: Keine neuen Klamotten, man weiß ungefähr, wie die Jungs ticken, womit sie gerne spielen...und einen Namen finden wir sicher auch noch! 



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