(Quelle: http://www.mamaweetjes.nl/mamas-denkwereld/de-mooiste-fotos-van-je-zwangerschap-baby-en-peuter/)
Vor kurzem fand ich einen Luftballon unter den Spielsachen meiner Kinder, der in einer selbstgenähten Hülle steckte und schon nicht mehr prall mit Luft gefüllt war. Da ich die Hülle wegpacken wollte, nahm ich eine Nadel und stach in den Ballon. Langsam, Stück für Stück, entwich die Luft. Damit alle Luft entweicht, drückte ich noch etwas auf dem faltigen Ballon herum. Bei einem prall gefüllten Ballon hätte es vielleicht "peng" gemacht und die Luft wäre schnell heraus gewesen. Nicht bei diesem...
Nach ein paar Tagen stellte ich fest, dass ich mich gerade wie dieser Luftballon fühlte. Verschiedenes, aber vielleicht besonders eine dicke Erkältung und Mittelohrentzündung, die mich für ein paar Tage außer Gefecht setzten, führten dazu, dass weniger Luft in mir war als sonst. Als hätte mich jemand mit einer Nadel gepikst.
Stück für Stück entwich auch die restliche Luft in mir und ich merkte, wie mir immer mehr die Kraft ausging. An einem Tag merkte ich dies besonders: Jano war vor und nach der Arbeit weg. Josiah kränkelte, sodass ein Abschiedstreffen auf dem Weihnachtsmarkt abrupt mit schreiendem sich nicht beruhigendem Kind beendet werden musste. Seinen Mittagsschlaf, den er eigentlich treu macht, entfiel an diesem Tag. Ich versuchte fast eine Stunde, ihn hinzulegen, bis ich erschöpft aufgab. Der Nachmittag bestand dann aus dem Versuch, die letzte Geduld und Kraft für meine Kinder zusammenzukratzen, um irgendwie den Tag zu überstehen.
Im Nacken eine To-do-Liste und mangelnde Zeit für mich (zumindest an dem Tag).
Auch Abends schlief Josiah schlecht ein und wurde ständig wach, sodass ich froh war, als Jano um kurz nach 23 Uhr nach Hause kam und ihn übernehmen könnte. Schon länger hatte ich geplant, am nächsten Tag alleine nach Dresden zu meiner Schwester zu fahren. Ich packte also schnell im Halbschlaf meine Sachen zusammen, hing noch zügig die Wäsche auf, die in der Maschine auf mich wartete und fiel ins Bett.
Dann saß ich am nächsten Morgen sehr früh im Fernbus. (Fast) alleine, mit Baby im Bauch. Ich atmete durch. Es tat so unglaublich gut, sich mal für eine kurze Zeit nicht um die Bedürfnisse anderer zu kümmern, einfach mal nichts denken, nichts tun.
Doch schon kamen die ersten Gedanken: Mal wieder hatte ich es nicht geschafft, als Mutter so zu sein, wie ich es mir wünschte: Geduldig, liebevoll, respektvoll...
"Was war schon ein Luftballon ohne Luft?? Was ist eine Mama ohne Kraft??", dachte ich.
Das schlechte Gewissen meldete sich zu Wort. Und ja, ich brauche Vergebung in der Erziehung. Ich bin nicht perfekt.
Ich liebe meine Kinder so sehr und ich bin traurig darüber, wenn ich ihnen nicht so gerecht werde, wie ich es eigentlich müsste.
Ich erzählte meiner Schwester, wie es mir ging und es tat gut zu hören, dass sie mich gut verstehen kann. Dann sagte sie, dass ich jetzt die Zeit genießen und abschalten sollte. Und das taten wir.
Wir besuchten ein Museum, aßen leckeres Mittagessen bei ihnen Zuhause, tranken noch einen guten Kaffee und fuhren in die Stadt. Abends saßen wir noch zusammen, quatschten. Ich musste keine Kinder ins Bett bringen und ertappte mich dabei, wie ich auflauschte, ob mein Kind das war, welches weinte.
Eine ruhige Nacht lag vor mir (bis auf Gezappel in meinem Bauch), ein entspanntes Frühstück und ein Gottesdienst, an dem ich mich voll konzentrieren konnte. Es tat so gut und diese kurze Zeit genügte mir, um wieder mit neuer Kraft und Freude an meine Mamaaufgabe heranzugehen. Wenn ich in der Stadt oder im Gottesdienst Mamas mit ihren kleinen Kindern sah, dachte ich: Ihr seid toll! Was ihr tut, ist so wertvoll!
Ich freute mich wieder so, auf meine Familie und wurde neu dankbar für sie.
Ja, es tat gut und ab und zu brauche ich es, mal rauszukommen. Das hilft mir, mich neu auszurichten, Dinge zu reflektieren und zu überdenken.
Bei allem weiß ich, dass ich auf Gottes Kraft angewiesen bin, die mich trägt und ohne die ich so manche Herausforderung nicht bestehen würde.
In seinem Wort steht:
"Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden,
dass sie wandeln und nicht müde werden."
(Jesaja 40, 31)
Das ist eine Zusage, auf die ich hoffen will. Manchmal müssen wir überdenken, ob das was wir alles tun, nötig und gut für uns ist.
Aber besonders für die Aufgaben, in die er uns stellt (z.B. Mama-Sein, ob das biologisch oder geistlich oder irgendeiner Art ist) dürfen wir wissen, dass Er uns die Kraft dafür gibt. Wir können nicht alles aus eigener Kraft tun und das ist gut, weil es uns immer wieder zeigt, wer unsere Quelle ist und auf wen wir angewiesen sind.
Wo auch immer dir gerade oder schon länger die Kraft fehlt: Ich will dich ermutigen, deinen Tank bei Gott füllen zu lassen. Er will das so gerne tun und hat so viel Kraft auszuteilen. In unserer Schwachheit ist er stark!
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