Heute noch Kinder aufziehen?

Ich habe heute einen Artikel gelesen, der mit dem Titel "Man muss wahnsinnig sein, heute ein Kind zu kriegen" beschriftet ist.

Unter anderem schreibt die Autorin darin:

 "Bei all diesem Durcheinander frage ich mich vor allem: Warum soll ich ein Kind bekommen, wenn ich gar keine Zeit dafür haben und es pausenlos wegorganisieren werde? Wann soll denn da eine Beziehung zu dem Kind entstehen? Mit einem Jahr in die Kita, zack, Schule, Ganztagsschule. Auf dem Weg zur Kita rennen, damit ich nicht zu spät komme, aber mein Kind will sich vielleicht irgendeine Blume ansehen oder findet einen Lastwagen toll, und dann muss ich es da wegziehen, weil ich, im Dienst der Arbeit, keine Zeit habe. Ich verstehe dieses Selbstausbeutungskonzept nicht, welches natürlich schon vor den Kindern anfängt – perfekte Arbeit, perfekte Beziehung, perfekter Körper, perfekte Bildung und perfekte Einrichtung – und sich nach den Kindern, nur unter verschärften Bedingungen, fortsetzt, denn da möchte man natürlich weiterhin alles haben und perfekte Kinder obendrauf, wobei es eben die Kinder sind, die sich dem Perfektions- und Timing-Wahn nicht unterwerfen lassen, aber ich lebe inzwischen dermaßen effizient, dass mir bestimmt alle naselang der Geduldsfaden reißen würde. So: Es ist jetzt aber total unpassend, dass du schlecht träumst, muss das sein? Ich habe zu tun!"

Was ist das für eine Einstellung? 
In was für einer Zeit und Gesellschaft leben wir?
Eine der schönsten Sachen der Welt ist für viele in unserer Gesellschaft ein Alptraum. 

Warum sind nicht diese Frauen die, welche keine Kinder bekommen können und andere, welche sich sehnlichst Kinder wünschen, und wirklich für sie da wären, aber kinderlos bleiben, die, welche Kinder kriegen können??

Natürlich kommt man als Mutter an seine Grenzen und wünscht sich oft mehr Zeit für sich oder andere Dinge. 
Aber es ist ein großes Privileg, Mutter sein zu dürfen, was einen immer wieder mit Freude erfüllt.

Die Gründe für diesen gesellschaftlichen Trend sind wahrscheinlich komplex, aber einer ist sicherlich ein viel zu hoher Anspruch, den Mütter heute an sich stellen: Ich muss die perfekte Mutter sein, nebenbei arbeiten, am besten noch Karriere machen und im Haus soll es auch sauber sein.

Wenn man lockerer an die Kindererziehung herangehen würde, über eigene Fehler hinwegsehen kann und sich auf einen Bereich, nämlich den der Erziehung, konzentrieren würde, hätten, glaube ich, viel mehr Frauen Freude daran, Mütter zu sein. 

Ich wünsche mir, dass mein(e) Kind(er) nicht das Gefühl hat (haben), dass ich keine Freude an ihnen und an der Zeit mit ihnen habe!






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