Die Frau am Bahnsteig

(Quelle: http://intimesgonebyblog.tumblr.com/post/80418683870/casadabiqueira-anhalter-bahnhof-berlin-will)


Eine junge Frau läuft zügig zum Bahnsteig, um noch ein Ticket für den Zug, der in wenigen Minuten einfährt, ziehen zu können. 
Der Automat nimmt den 20€-Schein nicht an. Sie läuft zu den anderen Wartenden, die den gleichen Zug nehmen wollen und fragt, ob ihr jemand diesen Schein kleinmachen kann. Die zweite Person die sie fragt, lädt sie ein, sie auf ihrem Ticket mitzunehmen, sodass sie sich kein Ticket kaufen muss.

Die junge Frau bin ich und die zweite Person ist eine Frau, die einen Behindertenausweis mit sich führt und berechtigt ist, eine Begleitperson mitzunehmen.

Sie ist so glücklich, dass sie mir helfen kann. Ich komme ins Nachdenken.

Ist es nicht oft so, dass man diese Menschen, die anders und in unseren Augen, manchmal komisch sind, eher meidet, als auf sie zuzugehen?
Können wir uns nicht so oft eine Scheibe von ihnen abschneiden?
Sie sind oft so glücklich, zufrieden, offen und nett, zeigen aber auch negative Gefühle ganz authentisch, sind ehrlich und eben hilfsbereit.

Am Ende der Fahrt bedanke ich mich bei ihr und auch sie sagt "Danke". Wofür- das weiß ich nicht.

Diese Begegnung nehme ich mit.





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