Mein Gott ist ein Gott der Taeler

 

Wenn es im Leben "rund" läuft, ist es nicht schwer, dankbar zu sein. Es geht einem leicht von den Lippen, Gott zu loben und ihn als liebenden gütigen Gott zu sehen. Doch wenn wir Leid erleben und Dunkelheit um uns herum ist, können wir dann dennoch Gottes Güte sehen und wie Hiob sagen: "Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt." (Hiob 19, 25)?

Gestern las ich in 1. Könige 20 folgende Situation: Der König von Syrien will gegen den König von Israel (Ahab) Krieg führen. Seine Offiziere raten ihm folgendes: "Ihr Gott ist ein Gott der Berge, darum haben sie uns überwunden. Aber wenn wir mit ihnen in der Ebene kämpfen, werden wir sie vielleicht schlagen." (Vers 23).

Daraufhin kommt ein Prophet zu Ahab und sagt: "Die Aramäer haben behauptet, der Herr sei ein Gott der Berge und nicht der Ebenen. Deshalb helfe ich dir, dieses gewaltige Heer zu besiegen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin." (Vers 28).

Und tatsächlich: Die Aramäer werden im Tal besiegt.

Wieso denken wir eigentlich auch so oft, dass unser Gott ein Gott der Berge, aber nicht der Täler ist? Dass er da ist, wenn es uns gut geht und sobald es uns schlecht geht, fragen wir, wo er ist. Unser Kampf heute ist ein geistlicher Kampf. Unsere Waffen sind nicht unbedingt "sichtbar". Aber wenn der Feind dir den Gedanken einsetzen möchte, dass dein Gott nur bei dir wäre, wenn du dich "auf der Höhe" befindest, dann lies diese Stelle und mach dir bewusst, dass der Gott der Bibel ein Gott ist, der auch in den tiefsten Tälern unseres Lebens bei uns ist. Und mit dem wir auch in den Tälern unseres Lebens Kämpfe besiegen können. Niemals alleine, aber mit ihm an unserer Seite! 

Ich habe noch nie wirklich großes Leid erlebt in meinem Leben. Dafür bin ich dankbar. Aber ich will vorbereitet sein, wenn Gott mich auch durch tiefe Täler meines Lebens führt. "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal..." (aus Psalm 23). Und vielleicht sind genau dies Zeiten, in denen all unser Wissen über Gott, tiefer rutscht: In unser Herz. Zeiten, in denen wir nicht nur in der Theorie Dinge wissen über Gott, sondern ihn praktisch erleben dürfen! 

"Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin." (Vers 28)

Ich darf zuversichtlich durchs Leben gehen. Denn mein Gott ist auch ein Gott der Täler!