(Quelle: http://themountainlaurel.tumblr.com/post/165585785583)
Heute morgen im Bad. Wie fast jeden Morgen blieb nicht mehr viel Zeit, um sich fertig zu machen. Jaron war schon im Bad, um sich die Zähne zu putzen, ich kam dazu. Mal wieder war auf der ganzen Waschbeckenfläche oben (also da, wo man z.B. den Zahnbürstenbecher oder die Seife hinstellt) eine kleine Überschwemmung. Erst gestern habe ich es doch endlich mal wieder geschafft, das Bad zu putzen. Und irgendwie stört es mich, wenn das Wasser auf dem Waschbecken steht. Ich beschuldigte Jaron und sagte, er solle besser aufpassen und nicht immer so viel Wasser dorthin laufen lassen. Jaron erwiderte nichts.
Es dauerte nicht lange, bis ich bemerkte, dass Wasser aus dem oberen Teil des Wasserhahns lief. Es lief also nicht ins Waschbecken, sondern genau auf die Abstellfläche. Mir wurde schnell klar, dass Jaron dieses Mal nicht verantwortlich dafür war, dass an besagtem Ort alles nass war. Es tat mir leid, dass ich ihn beschuldigt hatte und so entschuldigte ich mich bei ihm. "Oh Jaron, es tut mir leid! Du bist garnicht schuld. Ich dachte, du wärest es gewesen. Verzeih mir!"
Dann kam Jano dazu und das erste was Jaron ihm sagte war: "Papa, die Mama hat sich gerade bei mir entschuldigt. Ich war das garnicht mit dem Wasser."
In dem Moment wurde mir wie ein Blitz bewusst, wie wichtig es ist, dass wir uns bei unseren Kindern entschuldigen. Sie bekommen dadurch nicht nur ein Vorbild, sich bei anderen zu entschuldigen, sondern wir sind in dem Moment ehrlich zu ihnen. Wir transportieren damit: "Ich bin auch nur ein Mensch. Mit Fehlern. Ich brauche deine Vergebung."
Natürlich sollte das Entschuldigen nicht ständig stattfinden, in Situationen wo es überhaupt nicht nötig ist. Dann verliert es seine wahre Bedeutung, wo es um Vergebung und Versöhnung geht.
Aber für Jaron war es etwas Besonderes, dass ich mich sofort bei ihm entschuldigte, was ich daran merkte, dass er es direkt Jano erzählte.
Dabei fällt es mir oft so schwer, mich zu entschuldigen. Da verschwinde ich lieber im Selbstmitleid und rede mir ein, dass der Andere schuld ist. Wie wäre es, wenn ich direkt die Versöhnung suchen würde und meinen Groll garnicht erst größer werden lasse? Könnte das nicht ein Segen für Beziehungen sein, wenn ich meine Fehler ehrlich eingestehe, ohne zu erwarten, dass immer der andere den ersten Schritt macht, auch wenn derjenige auch einen Fehler gemacht hat?
Ich wünsche mir, da noch viel zu lernen. Für mich. Für meine Ehe. Und für meine Kinder, denen ich so sehr ein gutes Vorbild wünsche.
Zum Waschbecken zurück: Die Mischbatterie (was auch immer das ist??!!) hat heute ihren Geist aufgegeben, was dazu führte, dass sich nachmittags eine große Pfütze in unserem Bad befand. Die Handwerker (die im Keller werkelten und somit ganz in der Nähe waren) kamen sofort und bauten uns eine neue ein. Ein Highlight für die Kids. :) Und ganz bestimmt für mich. Ein funktionierender Wasserhahn, wieder neu geschätzt!
(Quelle: http://themountainlaurel.tumblr.com/post/165477305898)
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